Aufstellungsarbeit

Wie funktionieren Aufstellungen?

Beim Aufstellen werden Personen als Stellvertreter für bestimmte Familienmitglieder, Individuen, Situationen oder Zusammenhänge aufgestellt. Diese Stellvertreter können – sobald sie sich in ihre Rolle eingefühlt haben – Emotionen und innere Motive derjenigen Personen oder Aspekte ausdrücken, für die sie aufgestellt wurden.

Wer dies noch nie erlebt hat, fragt sich wahrscheinlich, wie das gehen soll. Wer bereits bei einer Aufstellung war, hat das Phänomen des „wissenden Feldes“ selbst erfahren dürfen und vielleicht mitbekommen, wie wildfremde Personen sich auf einmal wie die eigene Mutter oder der bereits verstorbene Großvater verhielten. Auch wenn dies für den menschlichen Verstand schwer anzunehmen scheint, so haben tausende von Aufstellungen weltweit gezeigt, daß das Stellvertreter-Prinzip funktioniert.

Wie ist das konkrete Vorgehen?

Der Aufsteller wählt intuitiv aus den anwesenden Personen Stellvertreter für sein gewähltes Thema und platziert diese im Raum. Ist eine Situation aufgestellt, können die Stellvertreter über ihren Gefühlszustand und ihre Bewegungstendenzen befragt werden. Auf diese Weise entsteht nach und nach ein Bild der jeweiligen Gefühlslage, der relevanten Beziehungen und anderer Kräfte im Feld.

Was sichtbar wird, ist in der Regel meist unbewußt. Oft zeigen sich tiefe Emotionen und blockierende Verstrickungen, die innerhalb des Familiensystems oder der Situation wirken. Deren Klärung bzw. Auflösung geschieht über anerkennende und befreiende Lösungssätze, die bei den Beteiligten für Erleichterung, Friede und liebevolle Annahme sorgen. Ergänzend sind Bewegungen im Raum möglich, die zu einer besseren Anordnung aller Beteiligten führen.

Der Aufsteller kann all dies von außen mitverfolgen und durchläuft einen entsprechenden Bewußtseinsprozeß. Gegen Ende der Aufstellung löst der Aufsteller seinen eigenen Stellvertreter ab und nimmt wieder selbst seinen Platz im Beziehungssystem ein. Damit verankert er die erreichte Transformation/Umwandlung spürbar in sich.